Brief an unsere Aktionäre
das Jahr 2014 war ein unerwartet schwieriges, aber letztlich doch gutes Jahr für den Volkswagen Konzern. Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten prägten die Situation in vielen Weltregionen, mit weitreichenden Auswirkungen auch auf das Automobilgeschäft. Trotz dieses Gegenwinds ist es uns gelungen, Ihr Unternehmen auf einem guten, stabilen Kurs zu halten.
Dafür steht die große strategische Wegmarke von über 10 Millionen Auslieferungen, die wir vier Jahre früher als geplant erreicht haben. Dafür stehen neue Bestwerte mit einem Umsatz von 202,5 Milliarden Euro und einem Operativen Ergebnis von 12,7 Milliarden Euro. Und dafür steht eine gestiegene operative Rendite von 6,3 Prozent, die am oberen Ende der prognostizierten Bandbreite lag. Auch beim Konzernergebnis vor Steuern haben wir mit 14,8 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis übertroffen. Dabei lag das At Equity-Ergebnis unserer chinesischen Joint Ventures erneut auf Rekordniveau.
Sie sehen: Volkswagen hält Wort und erreicht die selbst gesteckten Ziele. Wir stehen für Substanz, Verlässlichkeit und dauerhaften Erfolg, auch unter widrigen Bedingungen. Das muss sich natürlich auch für Sie als Anteilseigner auszahlen: Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung daher eine deutlich gestiegene Dividende von 4,80 Euro je Stammaktie und 4,86 Euro je Vorzugsaktie vor.
„Wir stehen für Substanz, Verlässlichkeit und dauerhaften Erfolg, auch unter widrigen Bedingungen.“
MARTIN WINTERKORN
Auch über die Finanzkennzahlen hinaus ist der Volkswagen Konzern in vielfacher Hinsicht qualitativ gewachsen. Mit Fahrzeugen wie dem neuen Audi TT, dem Porsche Macan und Volkswagen Passat, dem ŠKODA Fabia oder der wachsenden SEAT Leon Familie haben wir die Kunden nicht nur überzeugt, sondern begeistert. Auf Grundlage unserer Baukästen – die wir weltweit ausrollen – bieten wir inzwischen die breiteste Palette an Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden. Mit der weiteren Integration von Scania haben wir zudem den Weg geebnet, um auch bei den Nutzfahrzeugen unsere Position zügig auszubauen. In wichtigen Märkten geht es ebenfalls voran: Durch die Verlängerung der Kooperation mit der FAW um 25 Jahre und die Eröffnung eines neuen Werks in Tianjin konnten wir unsere Stellung in China erneut stärken. In Nordamerika haben wir mit dem Produktionsstart des Golf 7 und dem künftigen Audi Werk in Mexiko sowie den Vorbereitungen für neue SUV-Modelle in der Region die Weichen für die Zukunft gestellt.
Dies sind Beispiele für eine – wie ich meine – beeindruckende Jahresbilanz, die ohne die starke Mannschaftsleistung unserer inzwischen über 590.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich gewesen wäre. Im Namen des Vorstands danke ich unserem gesamten Team für den Einsatz und die harte Arbeit der vergangenen zwölf Monate.
Unser Ziel ist und bleibt es, qualitativ und nachhaltig zu wachsen. Diesen Weg wollen wir im Sinne unserer Strategie 2018 engagiert und kraftvoll fortsetzen. Dabei wissen wir, dass die Herausforderungen nicht kleiner werden. Im Gegenteil: Der Wettbewerbsdruck ist unerbittlich. Die Lage in Märkten wie Brasilien, Indien und Russland bleibt auf absehbare Zeit schwierig. Zudem befindet sich die Automobilwelt mitten in einem tiefgreifenden Umbruch. Nehmen Sie nur die immer schärfere CO2 -Gesetzgebung oder die rasant fortschreitende Digitalisierung von Fahrzeugen, Werken und Handel, die uns viel Kraft und auch Geld kosten. Wir von Volkswagen sehen diesen Wandel aber nicht als Bedrohung, sondern vielmehr als große Chance, die wir nutzen müssen und werden. Mit unserem konzernweiten Zukunfts- und Effizienzprogramm „Future Tracks“ haben wir dafür ein solides Fundament gelegt, das bereits über die Zeit bis 2018 hinaus weist.
Sie sehen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, Volkswagen macht sich auf allen Feldern zukunftssicher. Unser Unternehmen bietet dabei unverändert exzellente Perspektiven, weil wir für Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und finanzielle Substanz stehen. Auch deshalb bin ich überzeugt: Ihr Vertrauen und Ihr Rückhalt für den Volkswagen Konzern und seine Mannschaft werden sich auszahlen. In jeder Hinsicht.
Ihr
Prof. Dr. Martin Winterkorn