Vermögenslage
Bilanzstruktur des Konzerns
Die Bilanzsumme des Volkswagen Konzerns übertraf am Ende des Geschäftsjahres 2014 mit 351,2 Mrd. € den Vergleichswert des Vorjahres um 8,3 %. Die Struktur der Konzernbilanz zum Bilanzstichtag ist auf dieser Seite grafisch dargestellt. Mit 90,2 (90,0) Mrd. € lag das Eigenkapital des Volkswagen Konzerns leicht über dem Wert vom 31. Dezember 2013. Die Eigenkapitalquote ging auf 25,7 (27,8) % zurück.
Infolge der Anteilserhöhung an Scania sanken die Anteile von Minderheiten am Eigenkapital auf 0,2 (2,3) Mrd. €; sie entfallen nun im Wesentlichen auf die außenstehenden Aktionäre der RENK AG und der AUDI AG.
Am 31. Dezember 2014 lagen außerbilanzielle Verpflichtungen in Form von Haftungsverhältnissen in Höhe von 4,5 (4,2) Mrd. € und in Form von sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von 27,3 (24,4) Mrd. € vor. Letztere ergeben sich im Wesentlichen aus Bestellobligo für Sachanlagen sowie Verpflichtungen aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen und aus unwiderruflichen Kreditzusagen an Kunden.
STRUKTUR DER KONZERNBILANZ 2014
in Prozent
Bilanzstruktur im Konzernbereich Automobile
Am 31. Dezember 2014 lagen sowohl die Immateriellen Vermögenswerte des Konzernbereichs Automobile als auch insbesondere die Sachanlagen, in denen sich das hohe Investitionsvolumen widerspiegelt, über den Werten vom Jahresende 2013. Die Langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich insgesamt um 4,7 %. Die in den Sonstigen langfristigen Vermögenswerten enthaltenen At Equity bewerteten Anteile stiegen vor allem aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung der chinesischen Joint Ventures von 7,6 Mrd. € auf 9,4 Mrd. €. Die Kurzfristigen Vermögenswerte lagen insgesamt um 1,3 % über dem Vorjahreswert; die darin enthaltenen Vorräte stiegen aufgrund der Geschäftsausweitung um 10,5 %. Der Zahlungsmittelbestand verringerte sich um 4,0 Mrd. € auf 16,5 Mrd. €.
Mit Erfüllung der Bedingungen für das freiwillige öffentliche Angebot der Volkswagen AG zum Kauf aller Scania Aktien im Mai, konnten mit Ausnahme von 0,43 % am Grundkapital von Scania alle ausstehenden Anteile erworben werden. Das Eigenkapital war infolge der Transaktion um 6,7 Mrd. € zu kürzen. Für die bereits erworbenen Scania A- und B-Aktien wurden 6,5 Mrd. € gezahlt; für die im Zuge des Squeeze-out-Verfahrens zu erwerbenden Anteile wurde liquiditätsneutral eine Verbindlichkeit erfasst. Die Anteile von Minderheiten am Eigenkapital sind im Wesentlichen der RENK AG und der AUDI AG zuzurechnen. Da der Konzernbereich Automobile im Abzug ermittelt wird, ergab sich hier insgesamt ein negativer Wert.
Das Eigenkapital des Konzernbereichs Automobile belief sich Ende 2014 auf 72,8 Mrd. € und war somit um 4,2 % niedriger als am Vorjahresstichtag. Die gute Ergebnisentwicklung, die im März begebene Hybridanleihe und die im Juni erfolgte Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Vorzugsaktien aus Genehmigtem Kapital wirkten sich erhöhend aus. Die Kürzung des Eigenkapitals infolge des Erwerbs aller ausstehenden Scania Aktien, höhere versicherungsmathematische Verluste aus der Bewertung von Pensionsrückstellungen, negative Effekte aus der Fair-Value-Bewertung derivativer Finanzinstrumente und die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Volkswagen AG hatten einen gegenläufigen Effekt. Außerdem wurde das Eigenkapital des im Abzug ermittelten Konzernbereichs Automobile durch die erfolgte Eigenkapitalerhöhung im Konzernbereich Finanzdienstleistungen gemindert. Die Eigenkapitalquote sank auf 36,9 (39,8) %.
Mit 66,4 (65,3) Mrd. € lagen die Langfristigen Schulden über dem Stand vom Jahresende 2013. Die darin enthaltenen Pensionsrückstellungen stiegen aufgrund der versicherungsmathematischen Neubewertung infolge der Änderung des Zinssatzes um 7,9 Mrd. € auf 29,4 Mrd. €. Die Kurzfristigen Schulden stiegen im Vergleich zum Jahresende 2013 insgesamt um 17,5 %. Die kurzfristigen Finanzschulden erhöhten sich im Wesentlichen durch Umgliederungen vom langfristigen in den kurzfristigen Bereich aufgrund kürzerer verbleibender Restlaufzeiten. Die Werte des Automobilbereichs enthalten auch die Eliminierung konzerninterner Beziehungen zwischen den Konzernbereichen Automobile und Finanzdienstleistungen. Da die kurzfristigen Finanzschulden des originären Konzernbereichs Automobile geringer waren als die an den Finanzdienstleistungsbereich gewährten Darlehen, war der auszuweisende Wert für das Berichtsjahr negativ. Die Position „Minderheitsgesellschaftern gewährte Andienungs-/ Ausgleichsrechte“ umfasst im Wesentlichen die Verbindlichkeiten für die Verpflichtung zum Erwerb der ausstehenden MAN Aktien und der im Zuge des Squeeze-out-Verfahrens zu erwerbenden Scania Anteile.
Am Ende des Berichtsjahres übertraf die Bilanzsumme des Konzernbereichs Automobile mit 197,4 Mrd. € den Vorjahreswert um 3,5 %.
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BILANZSTRUKTUR IM BEREICH PKW |
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Mio. € |
2014 |
2013 | ||
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Langfristige Vermögenswerte |
101.459 |
94.873 |
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Kurzfristige Vermögenswerte |
52.869 |
50.146 |
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Bilanzsumme |
154.328 |
145.019 |
||
Eigenkapital |
58.708 |
60.494 |
||
Langfristige Schulden |
54.366 |
52.900 |
||
Kurzfristige Schulden |
41.254 |
31.625 |
Die Langfristigen Vermögenswerte des Bereichs Pkw waren am 31. Dezember 2014 mit 101,5 Mrd. € um 6,9 % höher als ein Jahr zuvor; insbesondere die darin enthaltenen Sachanlagen nahmen infolge des umfangreichen Investitionsprogramms zu. Die positive Ergebnisentwicklung der chinesischen Joint Ventures führte zu einem Anstieg der At Equity bewerteten Anteile. Die Kurzfristigen Vermögenswerte nahmen im Wesentlichen bedingt durch einen Anstieg der Vorräte um 5,4 % auf 52,9 Mrd. € zu. Die Bilanzsumme belief sich am Jahresende 2014 auf 154,3 (145,0) Mrd. €.
Mit 58,7 Mrd. € war das Eigenkapital um 3,0 % niedriger als im Vorjahr, Belastungen aus dem Rückgang des Zinssatzes für Pensionsrückstellungen und der Vollzug des Scania Angebots sind hierin berücksichtigt. Die Langfristigen Schulden erhöhten sich um 2,8 %, die Kurzfristigen Schulden nahmen im Wesentlichen bedingt durch Umgliederungen aufgrund kürzerer verbleibender Restlaufzeiten um 9,6 Mrd. € zu.
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BILANZSTRUKTUR IM BEREICH NUTZFAHRZEUGE/POWER ENGINEERING |
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Mio. € |
2014 |
2013 | ||
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Langfristige Vermögenswerte |
26.772 |
27.565 |
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Kurzfristige Vermögenswerte |
16.311 |
18.174 |
||
Bilanzsumme |
43.083 |
45.739 |
||
Eigenkapital |
14.107 |
15.490 |
||
Langfristige Schulden |
12.072 |
12.390 |
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Kurzfristige Schulden |
16.904 |
17.859 |
Im Bereich Nutzfahrzeuge/Power Engineering waren am Ende des Berichtszeitraums sowohl die Langfristigen Vermögenswerte als auch die Kurzfristigen Vermögenswerte niedriger als ein Jahr zuvor. Die Bilanzsumme sank auf 43,1 (45,7) Mrd. €.
Am Ende des Geschäftsjahres 2014 lag das Eigenkapital mit 14,1 Mrd. € um 8,9 % unter dem Vorjahreswert. Die Langfristigen Schulden waren um 2,6 % niedriger als ein Jahr zuvor, die Kurzfristigen Schulden sanken um 5,3 %.
BILANZSTRUKTUR IM FINANZDIENSTLEISTUNGSBEREICH
Am 31. Dezember 2014 übertraf die Bilanzsumme des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen mit 153,8 Mrd. € den Vergleichswert 2013 um 20,2 Mrd. €.
Innerhalb der Langfristigen Vermögenswerte, die im Vergleich zum Jahresende 2013 insgesamt um 15,3 % zunahmen, erhöhten sich infolge des Geschäftswachstums die Vermieteten Vermögenswerte und die langfristigen Forderungen aus Finanzdienstleistungen. Auch bei den Kurzfristigen Vermögenswerten führte das höhere Volumen zu einem Anstieg von 14,9 %. Die kurzfristigen Forderungen aus Finanzdienstleistungen nahmen um 5,6 Mrd. € auf 44,9 Mrd. € zu. Rund 43,8 % der Aktiva des Volkswagen Konzerns entfielen am Bilanzstichtag auf den Finanzdienstleistungsbereich.
Das Eigenkapital des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen betrug am Berichtsjahresende 17,4 Mrd. € und war damit – ergebnisbedingt und aufgrund der zu Jahresbeginn durchgeführten Kapitalerhöhung durch die Volkswagen AG zur Finanzierung des Geschäftswachstums sowie zur Einhaltung aufsichtsrechtlicher Eigenkapitalanforderungen – um 23,6 % höher als im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 11,3 (10,5) %. Aufgrund höherer langfristiger Finanzschulden zur Refinanzierung der Geschäftsausweitung stiegen die Langfristigen Schulden im Vergleich zum 31. Dezember 2013 insgesamt um 26,8 %. Die Kurzfristigen Schulden nahmen ebenfalls refinanzierungsbedingt gegenüber dem Vorjahresstichtag um 4,9 % zu. Das Einlagevolumen aus dem Direktbankgeschäft erhöhte sich auf 25,3 (23,3) Mrd. €. Das Verhältnis von Kreditstand zu Eigenkapital (debt-to-equity ratio) lag bei 7:1.
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BILANZSTRUKTUR NACH KONZERNBEREICHEN ZUM 31. DEZEMBER |
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VOLKSWAGEN KONZERN |
AUTOMOBILE1 |
FINANZDIENSTLEISTUNGEN | |||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mio. € |
2014 |
2013 |
2014 |
2013 |
2014 |
2013 | ||||||||||
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|
|
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Aktiva |
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|
|
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| ||||||||||
Langfristige Vermögenswerte |
220.106 |
202.141 |
128.231 |
122.438 |
91.875 |
79.704 |
||||||||||
Immaterielle Vermögenswerte |
59.935 |
59.243 |
59.697 |
59.007 |
237 |
236 |
||||||||||
Sachanlagen |
46.169 |
42.389 |
44.080 |
40.632 |
2.089 |
1.757 |
||||||||||
Vermietete Vermögenswerte |
27.585 |
22.259 |
2.815 |
2.642 |
24.770 |
19.617 |
||||||||||
Forderungen aus Finanzdienstleistungen |
57.877 |
51.198 |
– |
−602 |
57.877 |
51.800 |
||||||||||
Finanzanlagen, At Equity bewertete Anteile und sonstige Beteiligungen, sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte |
28.541 |
27.053 |
21.639 |
20.759 |
6.902 |
6.294 |
||||||||||
Kurzfristige Vermögenswerte |
131.102 |
122.192 |
69.180 |
68.320 |
61.923 |
53.872 |
||||||||||
Vorräte |
31.466 |
28.653 |
28.269 |
25.580 |
3.197 |
3.073 |
||||||||||
Forderungen aus Finanzdienstleistungen |
44.398 |
38.386 |
−464 |
−844 |
44.862 |
39.229 |
||||||||||
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte |
25.254 |
23.483 |
15.677 |
16.458 |
9.577 |
7.025 |
||||||||||
Wertpapiere |
10.861 |
8.492 |
9.197 |
6.675 |
1.664 |
1.817 |
||||||||||
Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Termingeldanlagen |
19.123 |
23.178 |
16.499 |
20.450 |
2.624 |
2.728 |
||||||||||
Bilanzsumme |
351.209 |
324.333 |
197.411 |
190.758 |
153.798 |
133.576 |
||||||||||
|
|
|
|
|
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|
||||||||||
Passiva |
|
|
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|
| ||||||||||
Eigenkapital |
90.189 |
90.037 |
72.815 |
75.984 |
17.374 |
14.053 |
||||||||||
Eigenkapital der Aktionäre der Volkswagen AG |
84.950 |
85.730 |
67.828 |
72.100 |
17.122 |
13.630 |
||||||||||
Eigenkapital der Hybridkapitalgeber der Volkswagen AG |
5.041 |
2.004 |
5.041 |
2.004 |
– |
– |
||||||||||
Eigenkapital der Anteilseigner der Volkswagen AG |
89.991 |
87.733 |
72.870 |
74.103 |
17.122 |
13.630 |
||||||||||
Anteile von Minderheiten am Eigenkapital2 |
198 |
2.304 |
−55 |
1.881 |
253 |
423 |
||||||||||
Langfristige Schulden |
130.314 |
115.672 |
66.438 |
65.290 |
63.876 |
50.382 |
||||||||||
Finanzschulden |
68.416 |
61.517 |
10.643 |
15.913 |
57.773 |
45.604 |
||||||||||
Rückstellungen für Pensionen |
29.806 |
21.774 |
29.361 |
21.481 |
445 |
293 |
||||||||||
Sonstige Schulden |
32.092 |
32.380 |
26.434 |
27.896 |
5.658 |
4.484 |
||||||||||
Kurzfristige Schulden |
130.706 |
118.625 |
58.158 |
49.484 |
72.547 |
69.141 |
||||||||||
Minderheitsgesellschaftern gewährte Andienungs-/ Ausgleichsrechte |
3.703 |
3.638 |
3.703 |
3.638 |
– |
– |
||||||||||
Finanzschulden |
65.564 |
59.987 |
−847 |
−3.981 |
66.411 |
63.968 |
||||||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
19.530 |
18.024 |
17.838 |
16.582 |
1.692 |
1.441 |
||||||||||
Sonstige Schulden |
41.909 |
36.976 |
37.465 |
33.245 |
4.444 |
3.731 |
||||||||||
Bilanzsumme |
351.209 |
324.333 |
197.411 |
190.758 |
153.798 |
133.576 |