Berufsausbildung bei Volkswagen
Qualifizierung in den Berufsfamilien
Die Qualifizierungsangebote im Volkswagen Konzern sind an den Berufsfamilien ausgerichtet. Zu einer Berufsfamilie gehören alle Beschäftigten, die ihre Tätigkeit auf Grundlage einer gemeinsamen Fachlichkeit ausüben und hierfür verwandte Kompetenzen benötigen. Die Berufsfamilie ist die fachliche Heimat der Mitarbeiter, das heißt der Auszubildenden, Jungfacharbeiter, Trainees, Fachkräfte, Experten und Top-Experten von Volkswagen. In ihr entwickeln sie sich weiter, indem sie ihr Können und Wissen vertiefen und von erfahreneren Kollegen lernen.
Berufsausbildung nach dem dualen Prinzip
Die berufliche Ausbildung nach dem dualen Prinzip, die Theorie und Praxis eng verzahnt, ist eine wesentliche Grundlage für eine Spitzenmannschaft, die die hohen Kompetenz- und Qualitätsansprüche im Volkswagen Konzern erfüllt. Die Inhalte der Berufsausbildung sind an den Kompetenzanforderungen der Berufsfamilien ausgerichtet. Die eigenen Experten geben den Wissensschatz der Berufsfamilien an die Auszubildenden weiter.
Volkswagen hat in den vergangenen Jahren das duale Prinzip der Berufsausbildung an zahlreichen internationalen Konzernstandorten eingeführt. Am 31. Dezember 2014 bildete der Volkswagen Konzern weltweit 18.459 Auszubildende in rund 60 Ausbildungsberufen und 50 dualen Studiengängen aus. Bereits mehr als drei Viertel aller Auszubildenden im Konzern erlernen ihren Beruf nach dem dualen Prinzip.
Im Oktober 2014 baute der Volkswagen Konzern die seit 2012 bestehende Zusammenarbeit im Bereich der Berufsausbildung mit dem chinesischen Bildungsministerium weiter aus. Volkswagen wird gemeinsam mit seinen chinesischen Joint Ventures FAW-Volkswagen und Shanghai-Volkswagen den Aufbau weiterer Kompetenzzentren für Lehrerbildung unterstützen, um die Berufsausbildung in China weiterzuentwickeln. Über die Qualifizierung der Lehrer und Ausbilder wird die Fachkompetenz der Auszubildenden – mit besonderem Augenmerk auf die betriebliche Praxis – deutlich verbessert.
Nach der Berufsausbildung verfügen unsere jungen Mitarbeiter über die Grundkompetenzen in ihrem Beruf. In ihrer ersten Fachaufgabe nach der Ausbildung entwickeln sie ihre beruflichen Kompetenzen weiter und werden dabei von erfahreneren Experten unterstützt. Besonders talentierte junge Fachkräfte werden in Talentkreisen gefördert. In dieses auf zwei Jahre angelegte Entwicklungs- und Qualifizierungsprogramm werden die besten 10 % der Ausgebildeten eines Prüfungsjahrgangs aufgenommen.
Nach ihrer Ausbildung haben Berufsanfänger die Möglichkeit, mit dem Programm Wanderjahre für zwölf Monate zu einer Konzerngesellschaft ins Ausland zu gehen. An diesem Entwicklungsprogramm nahmen im Berichtsjahr 37 Standorte des Volkswagen Konzerns in 19 Ländern teil, erstmals auch Sant’Agata Bolognese (Lamborghini). Im Jahr 2014 traten 51 Programmteilnehmer aus Deutschland sowie elf Teilnehmer aus sechs weiteren Ländern ihr Wanderjahr im Volkswagen Konzern an.
ALTERSSTRUKTUR DER BELEGSCHAFT DES VOLKSWAGEN KONZERNS
Anteil zum 31. Dezember 2014 in Prozent
Entwicklung von Hochschulabsolventen
Volkswagen fördert seinen akademischen Nachwuchs mit einem differenzierten Konzept: der Studentischen Talentbank und dem Akademischen Talentpool.
Mit der Studentischen Talentbank entwickelt Volkswagen besonders leistungsstarke Studenten im fachlichen und überfachlichen Bereich. Ziel ist es, die ehemaligen Praktikanten an das Unternehmen zu binden und beispielsweise mit Fachvorträgen, Seminaren oder Exkursionen optimal auf einen Berufseinstieg in die Volkswagen Welt vorzubereiten.
Kurz vor ihrem Studien- oder Promotionsabschluss werden junge Potenzialträger in den Akademischen Talentpool aufgenommen. Damit können sie im Unternehmen sichtbar gemacht und für einen qualifizierten Berufseinstieg in den Fachbereichen berücksichtigt werden.
Um Hochschulabsolventen einen optimalen Start im Unternehmen zu ermöglichen, bietet Volkswagen das Traineeprogramm StartUp Direct an. Über einen Zeitraum von zwei Jahren lernen die Teilnehmer neben der Arbeit im eigenen Fachbereich nicht nur das Unternehmen Volkswagen eingehend kennen, sondern nehmen zudem an ergänzenden Qualifizierungsmaßnahmen teil. Hochschulabsolventen mit internationaler Ausrichtung können alternativ dazu das Programm StartUp Cross durchlaufen; innerhalb von 18 Monaten lernen die Trainees durch Einsätze in verschiedenen Fachbereichen die Welt von Volkswagen entlang der Wertschöpfungskette kennen und erweitern darüber hinaus ihr Know-how an verschiedenen inländischen und ausländischen Konzernstandorten. Über 3.100 Trainees haben seit 2008 im Rahmen eines der beiden Programme ihre ersten Erfahrungen bei Volkswagen gesammelt. Allein im Berichtsjahr stellte die Volkswagen AG insgesamt 330 Hochschulabsolventen ein; davon sind rund 30 % Frauen.
Zur internationalen Talentgewinnung bietet der Volkswagen Konzern bereits seit 2012 jungen Ingenieuren aus Südeuropa mit dem Traineeprogramm StartUp Europe die Chance, internationale Berufserfahrung zu sammeln. Volkswagen richtete sich mit diesem Programm zunächst an Hochschulabsolventen aus Spanien und Portugal. 2014 wurde das Programm auf Italien ausgeweitet. Nach einem Einsatz in der jeweiligen Auslandsgesellschaft folgen bis zu 21 Monate in einer deutschen Konzerngesellschaft. Eine Festanstellung ist nach Abschluss des zweijährigen Programms möglich: Im Jahr 2014 wurden 30 junge Ingenieure nach erfolgreicher Teilnahme übernommen.