24 Eigenkapital

Das Gezeichnete Kapital der Volkswagen AG ist durch auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien unterlegt. Eine Aktie gewährt einen rechnerischen Anteil von 2,56 € am Grundkapital. Neben Stammaktien existieren Vorzugsaktien, die mit dem Recht auf eine um 0,06 € höhere Dividende als die Stammaktien, jedoch nicht mit einem Stimmrecht ausgestattet sind.

Die Volkswagen AG hat im Januar 2014 22.103 neu geschaffene Vorzugsaktien (Nominalwert: 56.584 €) aus der Ausübung von Pflichtwandelanleihen ausgegeben.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 19. April 2012 besteht bis zum 18. April 2017 ein Genehmigtes Kapital zur Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautenden Stammaktien oder Vorzugsaktien von bis zu 110 Mio. €. Im Juni 2014 hat die Volkswagen AG 10.471.204 neue Vorzugsaktien (Nominalwert 27 Mio. €) ausgegeben, so dass noch 83 Mio. € des Genehmigten Kapitals verbleiben. Durch die Kapitalerhöhung verzeichnete die Volkswagen AG einen Mittelzufluss in Höhe von 2.000 Mio. € abzüglich Kapitalbeschaffungskosten in Höhe von 20 Mio. €.

Nach den Kapitalerhöhungen setzt sich das Gezeichnete Kapital aus 295.089.818 nennwertlosen Stammaktien und 180.641.478 nennwertlosen Vorzugsaktien zusammen und beträgt 1.218 Mio. € (31. Dezember 2013: 1.191 Mio. €).

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 22. April 2010 besteht ein Bedingtes Kapital bis zum 21. April 2015 von 102 Mio. €, das zur Begebung von bis zu 5 Mrd. € Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen genutzt werden kann.

Volkswagen hat dieses Bedingte Kapital bisher wie folgt verwendet:

  • Im November 2012 hat die Volkswagen AG über eine Tochtergesellschaft, die Volkswagen International Finance N.V., Amsterdam/ Niederlande (Emittentin), eine Pflichtwandelanleihe in Höhe von 2,5 Mrd. € zum Bezug von Vorzugsaktien platziert. Das Bezugsrecht bestehender Aktionäre wurde ausgeschlossen. Die Wandelanleihe wird mit 5,50 % verzinst. Die Laufzeit der Wandelanleihe endet am 9. November 2015.
  • Im Juni 2013 wurde in Ergänzung zu der Pflichtwandelanleihe im November 2012 eine weitere Pflichtwandelanleihe in Höhe von 1,2 Mrd. € platziert. Die neue Pflichtwandelanleihe entspricht in ihren Ausstattungsmerkmalen der im November 2012 begebenen Pflichtwandelanleihe und wurde zum Ausgabepreis von 105,64 % des Nennbetrages begeben. Zusätzlich wurden Stückzinsen (1 Mio. €) vereinnahmt und abgegrenzt. Die Laufzeit der neuen Pflichtwandelanleihe endet ebenfalls am 9. November 2015.

Der derzeitige minimale Wandlungspreis der Pflichtwandelanleihen beträgt 147,61 €, der maximale Wandlungspreis beläuft sich auf 177,13 €. Bei Eintritt bestimmter Ereignisse ist eine Anpassung des Wandlungspreises vorgesehen. Die Wandelanleihen werden spätestens am Ende der Laufzeit durch die Ausgabe von neuen Vorzugsaktien bedient. Die Emittentin hat zu jeder Zeit das Recht, die Pflichtwandelanleihen zum minimalen Wandlungspreis zu wandeln. Daneben sehen die Anleihebedingungen vorzeitige Wandlungsmöglichkeiten vor. Von diesem Recht zur wahlweisen Wandlung wurde im Berichtszeitraum Gebrauch gemacht. Insgesamt wurde dabei ein Anleihebetrag in Höhe von 4 Mio. € zum im Zeitpunkt der Wandlung gültigen Höchstwandlungspreis in 22.103 neu geschaffene Vorzugsaktien gewandelt.

Mit Zustimmung der Hauptversammlung der MAN SE zum Abschluss des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der MAN SE und der Truck & Bus GmbH am 6. Juni 2013 verpflichtet sich Volkswagen zur Barabfindung der verbleibenden Minderheitsaktionäre der MAN SE. Daher wurde zu diesem Zeitpunkt der Anteil der Minderheitsaktionäre an der MAN SE sowie der auf diese Minderheitsaktionäre entfallende Anteil an der Scania AB aus dem Konzern-Eigenkapital ausgebucht. Gleichzeitig wurde gemäß dem Barabfindungsangebot eine Verbindlichkeit für die Verpflichtung zum Erwerb der Aktien erfasst. Das Ergebnis der MAN SE wird vollständig den Aktionären der Volkswagen AG zugeordnet.

Die Volkswagen AG hat am 14. März 2014 ein Angebot an die Aktionäre der Scania Aktiebolag, Södertälje, („Scania“) zum Erwerb sämtlicher Scania Aktien veröffentlicht. Am 13. Mai 2014 wurde das Angebot vollzogen und Volkswagen hat einen Squeeze-out in Bezug auf die im Rahmen des Angebots nicht angedienten Scania Aktien eingeleitet. Das Delisting der Scania Aktie bei der NASDAQ OMX Stockholm erfolgte mit Ablauf des 5. Juni 2014. Die Gewinnrücklagen des Konzerns wurden um den Gesamtwert des Angebots in Höhe von 6.650 Mio. € als Kapitaltransaktion mit Minderheiten erfolgsneutral verringert. Gleichzeitig wurde der bisher auf die außenstehenden Scania Aktionäre entfallende Eigenkapitalanteil in Höhe von 2.123 Mio. € aus den Anteilen von Minderheiten in die Rücklagen der Aktionäre der Volkswagen AG umgegliedert. Zu dem Erwerb der außenstehenden Anteile an Scania siehe außerdem Angaben zum Konzernkreis.

Im März 2014 hat die Volkswagen AG über eine Tochtergesellschaft, die Volkswagen International Finance N.V. Amsterdam/Niederlande (Emittentin), eine nicht besicherte, nachrangige Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 3 Mrd. € emittiert. Die Hybridanleihe hat eine unbefristete Laufzeit und wurde in zwei durch die Emittentin kündbaren Tranchen begeben. Die erste Tranche (1,25 Mrd. € mit einem Kupon von 3, 750 %) ist erstmals nach 7 Jahren, die zweite Tranche (1,75 Mrd. € mit einem Kupon von 4,625 %) nach 12 Jahren kündbar. Eine Thesaurierung der Zinsen ist in Abhängigkeit einer Dividendenzahlung an die Anteilseigner der Volkswagen AG möglich. Nach IAS 32 ist die Hybridanleihe vollständig als Eigenkapital zu klassifizieren. Das aufgenommene Kapital wurde vermindert um ein Disagio sowie die Kapitalbeschaffungskosten und unter Berücksichtigung von latenten Steuern in das Eigenkapital eingestellt. Die zu leistenden Zinszahlungen an die Anleiheinhaber werden vermindert um die Ertragsteuern direkt im Eigenkapital erfasst.

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ENTWICKLUNG DER STAMM- UND VORZUGSAKTIEN UND DES GEZEICHNETEN KAPITALS

 

 

STÜCK

 

 

 

2014

 

2013

 

2014

 

2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.

 

465.237.989

 

465.232.596

 

1.191.009.252

 

1.190.995.446

Kapitalerhöhung

 

10.471.204

 

 

26.806.282

 

Wandlung Pflichtwandelanleihen

 

22.103

 

5.393

 

56.584

 

13.806

Stand am 31.12.

 

475.731.296

 

465.237.989

 

1.217.872.118

 

1.191.009.252

Die Kapitalrücklage setzt sich aus dem Aufgeld von insgesamt 14.290 Mio. € (Vorjahr: 12.332 Mio. €) aus Kapitalerhöhungen, dem Aufgeld aus der Begebung von Optionsanleihen von 219 Mio. € sowie einem Einstellungsbetrag von 107 Mio. € aufgrund der in 2006 durchgeführten Kapitalherabsetzung zusammen. Im Geschäftsjahr erhöhte sich die Kapitalrücklage aufgrund der Durchführung der Kapitalerhöhung um 1.959 Mio. € (Vorjahr: durch die Begebung der Pflichtwandelanleihe in Höhe von 1.149 Mio. €). Aufgrund der teilweisen Wandlung der begebenen Pflichtwandelanleihe im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Betrag in Höhe von 56.584 € (Vorjahr: 13.806 €) aus der Kapitalrücklage in das Gezeichnete Kapital umgegliedert (siehe hierzu auch Anhangangabe 11). Es wurden keine Beträge aus der Kapitalrücklage entnommen.

DIVIDENDENVORSCHLAG

Die Dividendenausschüttung der Volkswagen AG richtet sich gemäß § 58 Abs. 2 AktG nach dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der Volkswagen AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Nach dem handelsrechtlichen Abschluss der Volkswagen AG ist nach Einstellung von 180 Mio. € in die Gewinnrücklage ein Bilanzgewinn von 2.299 Mio. € ausschüttungsfähig. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende von insgesamt 2.294 Mio. €, das bedeutet 4,80 € je Stammaktie und 4,86 € je Vorzugsaktie, auszuschütten. Erst mit Beschluss der Hauptversammlung entsteht den Aktionären ein Anspruch.

Im Geschäftsjahr 2014 wurde eine Dividende in Höhe von 4,00 € je Stammaktie und 4,06 € je Vorzugsaktie ausgeschüttet.

ANTEILE VON MINDERHEITEN AM EIGENKAPITAL

Der gesamte Minderheitenanteil beträgt zum 31. Dezember 2014 198 Mio. € (Vorjahr: 2.304 Mio. €). Zum 31. Dezember 2013 entfielen 2.115 Mio. € auf Scania AB. Seit dem 13. Mai 2014 gibt es keine Minderheitenanteile in Bezug auf Scania mehr. Die übrigen Anteile von Minderheitsgesellschaftern (nicht beherrschende Anteile) am Eigenkapital entfallen im Wesentlichen auf Anteilseigner an der RENK AG und der AUDI AG und sind einzeln und in Summe nicht wesentlich.

Im Folgenden werden zusammengefasste Finanzinformationen für den Teilkonzern Scania bis zum Vollzug des Übernahmeangebotes am 13. Mai 2014 dargestellt:

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Mio. €

 

Scania

 

 

 

Vom 01.01. bis 13.05.2014

 

 

Umsatzerlöse

 

3.701

Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nach Steuern

 

183

Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern

 

Sonstiges Ergebnis

 

−237

Gesamtergebnis

 

−53

Auf Minderheiten entfallendes Gesamtergebnis

 

8

An Minderheiten gezahlte Dividenden

 

Vom 01.01. bis 31.12.2013

 

 

Umsatzerlöse

 

10.360

Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nach Steuern

 

520

Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern

 

Sonstiges Ergebnis

 

−310

Gesamtergebnis

 

210

Auf Minderheiten entfallendes Gesamtergebnis

 

123

An Minderheiten gezahlte Dividenden

 

167

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Mio. €

 

Scania

 

 

 

Vom 01.01. bis 13.05.2014

 

 

Cash-flow laufendes Geschäft

 

229

Cash-flow aus der Investitionstätigkeit

 

−224

Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit

 

298

Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel

 

−33

Nettoerhöhung (Nettoabnahme) der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

270

Vom 01.01. bis 31.12.2013

 

 

Cash-flow laufendes Geschäft

 

570

Cash-flow aus der Investitionstätigkeit

 

−403

Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit

 

−442

Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel

 

−35

Nettoerhöhung (Nettoabnahme) der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

−309