Intelligente Mobilität
Mobilität ist – ähnlich wie Energie – eine wesentliche Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum und eine nachhaltige Entwicklung. Der Bedarf an Mobilität wird angesichts des Wachstums der Weltbevölkerung und des gleichzeitigen Aufstiegs immer größerer Bevölkerungsteile in den Mittelstand auch in Zukunft weiter zunehmen. Diesen wachsenden Bedarf an Mobilität gilt es, trotz immer stärker begrenzter Ressourcen zu decken. Mobilität muss daher effizienter gestaltet und Verschwendung vermieden werden. Dabei dürfen andere wesentliche Aspekte wie Sicherheit, Zugang zu Mobilität oder Luftqualität nicht aus dem Blickfeld geraten. Vielmehr müssen Effizienz, Ressourcenschonung und Spaß an der individuellen Fortbewegung vereint werden.
Dies gilt nicht nur für die eingesetzte Energie, sondern gerade auch für den Platz, den Mobilität insbesondere in Städten beansprucht. Denn der anhaltende Trend zur Urbanisierung bedeutet, dass immer mehr Menschen in Räumen leben, in denen der Platz für Infrastruktur begrenzt ist. Aufgrund unterschiedlicher Anforderungen an Mobilität und lokale Rahmenbedingungen kann es nicht nur einen möglichen Lösungsansatz geben. Volkswagen arbeitet daher an einer Vielzahl von Ansätzen, von innovativen Fahrzeugkonzepten bis hin zur Erforschung städtebaulicher Innovationen wie der Micro-City. Ihre volle Wirkung können diese Lösungen jedoch nur dann entfalten, wenn sie miteinander vernetzt und zur richtigen Zeit am richtigen Ort eingesetzt werden. Gefragt ist ein effizientes Zusammenspiel von Menschen, Infrastruktur, Technologien und Verkehrsmitteln. Volkswagen nennt das Intelligente Mobilität. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich Volkswagen im Rahmen entsprechender Forschungsarbeiten mit diesem Thema. Neben der Analyse der Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung steht die fachlich-strategische Beratung – sowohl innerhalb des Konzerns als auch im offenen Diskurs mit externen Stakeholdern – hierbei im Mittelpunkt.
Derzeit arbeitet Volkswagen gemeinsam mit 14 weiteren Unternehmen aus verschiedenen Branchen in sechs Städten weltweit im Sustainable Mobility Project 2.0 des World Business Council for Sustainable Development an Konzepten und konkreten Lösungen, um den Herausforderungen nachhaltiger Mobilität pragmatisch zu begegnen.
Eine weitere aktuelle Diskussionsplattform ist die filmische Darstellung „Urbane Mobilität 2030“, in der verkehrlich wirksame Lösungsansätze in ihren relevanten Kontext eingeordnet und sowohl aus Sicht des Verkehrs als auch der Nutzer dargestellt werden.
Die dritte Facette der Arbeiten in der Mobilitätsforschung ist die Erprobung von Lösungsansätzen durch sogenannte Demonstratoren. Ein Beispiel ist hier der digitale „Kreuzungslotse“, der in dem durch die Bundesregierung geförderten Forschungsvorhaben UR:BAN (Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement) eingesetzt wird. Er soll durch intelligente Ampelanlagen den Verkehrsfluss an Straßenkreuzungen verbessern. Im Berichtsjahr hat er sich im Praxistest bereits als funktionsfähig erwiesen.
Eine Schlüsselrolle bei der Intelligenten Mobilität spielt die moderne Informations- und Kommunikationstechnik. Durch umfassenderes Wissen auf allen Ebenen kann effizienter geplant, entschieden und gefahren werden: Beim „Kreuzungslotsen“ zur Verbesserung des Verkehrsflusses an Ampeln gilt dies beispielsweise für den Informationsaustausch zwischen Ampel und Fahrzeug, ebenso für die Bereitstellung aktueller Informationen zu alternativen Reiserouten oder auch für die Betreiber und Planer von Verkehrssystemen und Infrastruktur.
Das automatische Fahren als weitere Schlüsseltechnologie wird vielfältige neue Lösungsansätze ermöglichen, mit denen sich sowohl der ruhende als auch der fließende Verkehr verbessern ließe.