Volkswagen Finanzdienstleistungen

STRUKTUR DES BEREICHS VOLKSWAGEN FINANZDIENSTLEISTUNGEN

Die Volkswagen Finanzdienstleistungen umfassen die Händler- und Kundenfinanzierung, das Leasing, das Bank- und Versicherungsgeschäft, das Flottenmanagementgeschäft sowie Mobilitätsangebote in 51 Ländern. Die Volkswagen Financial Services AG ist für die Koordination dieser weltweiten Finanzdienstleistungsaktivitäten des Konzerns verantwortlich – ausgenommen sind lediglich die Marken Scania und Porsche sowie das Finanzdienstleistungsgeschäft der Porsche Holding Salzburg. In Europa sind die wesentlichen Gesellschaften die Volkswagen Bank GmbH, die Volkswagen Leasing GmbH und die Volkswagen Versicherungsdienst GmbH. Die VW CREDIT, INC. betreibt die Finanzdienstleistungsaktivitäten in Nordamerika.

GESCHÄFTSVERLAUF

Im Geschäftsjahr 2014 erzielte Volkswagen Finanzdienstleistungen ein neues Rekordergebnis. Zu diesem Erfolg trugen die enge Zusammenarbeit mit den Marken des Volkswagen Konzerns, das Wachstum in den bestehenden Märkten und die internationale Expansion bei. Hinzu kam die Erweiterung des Produktportfolios durch den Erwerb der MAN Finance International GmbH durch die Volkswagen Financial Services AG zum 1. Januar 2014. Mit dem Kauf gehören nun auch Finanzdienstleistungen für Lkw und Busse zum Kerngeschäft der Volkswagen Financial Services AG. Inklusive der Ducati Financial Services wird nun die gesamte Bandbreite der Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns abgedeckt.

Im Bereich der Neuen Mobilität intensivierte Volkswagen Finanzdienstleistungen die Carsharing-Aktivitäten: Zu Beginn des Jahres 2015 wurde die Beteiligung am niederländischen Carsharing-Marktführer Collect Car B.V., besser bekannt als Greenwheels, erhöht. Greenwheels verfügt über eine Flotte von rund 2.000 Fahrzeugen, davon 1.700 in den Niederlanden und 300 in Deutschland. Das Geschäftsmodell der bedarfsgerechten modularen Lösungen soll weiterentwickelt werden.

Als Vorreiter in Deutschland bietet Volkswagen Financial Services den Privat- und Gewerbekunden von Volkswagen und Audi ein komfortables Aufladen ihrer Elektrofahrzeuge: Mit der „Charge&Fuel Card“ können sie seit Januar 2015 bundesweit Strom und herkömmlichen Kraftstoff tanken und profitieren von einer einfachen Abrechnung aus einer Hand sowie attraktiven, transparenten Tarifen. Mit der Karte und der dazugehörigen Smartphone-App können alle Lade- und Tankumsätze bei den Kooperationspartnern abgerechnet werden; vor allem Flottenkunden erwachsen aus der vereinfachten Handhabung von Elektromobilität Vorteile im Alltag.

Volkswagen Finance China feierte im Berichtsjahr das zehnjährige Bestehen. In dieser Zeit hat die hundertprozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen Financial Services AG eine führende Rolle im chinesischen Markt für Fahrzeugfinanzierungen übernommen. Automobile Finanzdienstleistungen werden in China immer beliebter; die Penetrationsrate im traditionellen Barzahlermarkt konnte 2014 auf rund 11 (7) % gesteigert werden.

Im Geschäftsjahr 2014 setzte die Volkswagen Financial Services AG ihren Internationalisierungskurs fort: Das südafrikanische Joint Venture Volkswagen Financial Services South Africa hat im Frühjahr das operative Geschäft aufgenommen und treibt in diesem Markt die Weiterentwicklung der automobilen Finanzdienstleistungen in den Händlernetzen von Volkswagen und Audi voran. Seit vergangenem Herbst bietet in Malaysia die Volkswagen Capital Advisory als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen Financial Services AG Fahrzeugfinanzierungen und -versicherungen an.

Die Refinanzierungsstrategie der Volkswagen Finanzdienstleister hat sich auch 2014 bewährt. Zentrale Elemente sind die Diversifikation der eingesetzten Instrumente sowie eine möglichst breit aufgestellte lokale Refinanzierung. Darauf basierend werden insbesondere die Instrumente des Geld- und Kapitalmarktes, Asset-Backed-Securities (ABS)-Transaktionen sowie die Kundeneinlagen für die Refinanzierung genutzt.

Mit ABS-Emissionen werden Kredit- und Leasingforderungen in verschiedenen Währungsräumen verbrieft. 2014 waren dies weltweit 10 ABS-Transaktionen mit Forderungen in Höhe von insgesamt 9,1 Mrd. €. Mit der Transaktion Driver 12 emittierte die Volkswagen Bank GmbH die größte europäische Auto ABS-Transaktion seit der Finanzkrise 2007. Zur Jahresmitte wurden erstmals chinesische Autokredite verbrieft und an Investoren verkauft. Mit Driver China One wurde das ABS-Programm um einen neuen Währungsraum erweitert und für das stark wachsende chinesische Geschäft eine neue Refinanzierungsquelle erschlossen. Volkswagen Financial Services platzierte zudem mit Driver UK two die volumenstärkste ABS-Transaktion in britischen Pfund. Die Ausgabe erster Anleihen in Russland und Südkorea rundete die Kapitalmarktaktivitäten 2014 ab.

Die Zahl der neuen Vertragsabschlüsse im Finanzierungs-, Leasing-, Service- und Versicherungsgeschäft lag 2014 mit 4,9 Mio. Kontrakten um 15,6 % über dem Vorjahr (2013 ohne die am 1. Januar 2014 erworbene MAN Finance International GmbH). Am 31. Dezember 2014 erreichte der Gesamtvertragsbestand mit 12,4 Mio. Kontrakten einen neuen Rekordwert (+15,5 %). Davon entfielen 7,8 Mio. Verträge auf den Bereich Kundenfinanzierung/Leasing, 13,0 % mehr als 2013. Der Bereich Service/Versicherungen verzeichnete den größten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr: ein Plus von 19,9 % auf 4,5 Mio. Verträge. Auf Basis gleichgebliebener Vergabegrundsätze wuchs die Penetrationsrate als Anteil der finanzierten oder geleasten Fahrzeuge am relevanten Auslieferungsvolumen des Konzerns – einschließlich der chinesischen Joint Ventures – auf 30,6 (28,9) %.

1.403 (1.418) Tsd. Konten wurden am Ende des Berichtsjahres von der Direktbank der Volkswagen Bank betreut. Zum Bilanzstichtag beschäftigte Volkswagen Finanzdienstleistungen weltweit 12.821 Mitarbeiter, davon 6.248 im Inland.

UMSATZ UND ERGEBNIS

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Volkswagen Finanzdienstleistungen Umsatzerlöse in Höhe von 22,1 Mrd. € und damit 16,6 % mehr als im Vorjahr. Mit 1,7 Mrd. € übertraf das Operative Ergebnis den Vorjahreswert um 5,5 %. Gestiegenen Volumina standen höhere Aufwendungen zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen und der anhaltende Margendruck gegenüber. Mit diesem neuen Rekordergebnis leistete Volkswagen Finanzdienstleistungen wie schon in den Vorjahren einen wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis.