Investitions- und Finanzplanung

INVESTITIONS- UND FINANZPLANUNG 2015 BIS 2019 IM KONZERNBEREICH AUTOMOBILE
in Mrd. €

In unserer aktuellen Planung beläuft sich die Investitionstätigkeit im Konzernbereich Automobile in den Jahren 2015 bis 2019 auf insgesamt 85,6 Mrd. €, davon entfallen 64,3 Mrd. € auf Sachinvestitionen. Mehr als die Hälfte der Sachinvestitionen – rund 56 % – tätigen wir allein in Deutschland. Die Sachinvestitionsquote (Investitionen in Sachanlagen in Prozent vom Umsatz) wird sich von 2015 bis 2019 auf einem wettbewerbsfähigen Niveau von 6 bis 7 % bewegen. Neben den Sachinvestitionen umfasst die Investitionstätigkeit auch die Zugänge aktivierter Entwicklungskosten in Höhe von 21,9 Mrd. €. Sie spiegeln unter anderem die Vorleistungen im Zusammenhang mit der Erfüllung von Umweltvorgaben und die Ausweitung beziehungsweise Erneuerung der Modellpalette wider. Die Investitionen in neue Werke und Modelle sowie in die Entwicklung alternativer Antriebe und modularer Baukästen schaffen die Voraussetzungen für profitables, nachhaltiges Wachstum bei Volkswagen. Darin enthalten sind auch verpflichtende Umfänge, die auf Entscheidungen aus abgeschlossenen Geschäftsjahren beruhen.

Mit 41,3 Mrd. € beziehungsweise rund 64 % entfällt der wesentliche Anteil der Sachinvestitionen des Automobilbereichs auf die Modernisierung und Erweiterung der Produktpalette unserer Marken. Schwerpunkte sind die Ausweitung des SUV-Angebots, insbesondere im A- und A0-Segment, sowie die Modernisierung der Modellpalette der leichten Nutzfahrzeuge. Parallel stehen neue Fahrzeuge und Nachfolgemodelle in nahezu allen Fahrzeugklassen auf Basis der modularen Baukastentechnologie im Mittelpunkt; hinzu kommen die entsprechenden Komponenten. Wir setzen damit konsequent unsere Modelloffensive fort, um neue Märkte und Segmente zu erschließen. Im Bereich Aggregate führen wir neue Motorengenerationen mit verbesserter Leistung und geringeren Verbrauchs- und Emissionswerten ein. Dabei wird auch die Entwicklung von Hybrid- und Elektroantrieben weiter vorangetrieben.

Volkswagen wird in den kommenden fünf Jahren darüber hinaus 23,0 Mrd. € produktübergreifend investieren, vor allem in eine umweltschonende Produktion. Darin enthalten sind zum Beispiel Kapazitätserweiterungen, ein neues Werk in Polen für die Fertigung des Crafter sowie das neue Audi Werk in Mexiko. Aufgrund unserer hohen Qualitätsziele und unseres Anspruchs, die Fertigungsprozesse kontinuierlich zu verbessern, sind außerdem Investitionen in unsere Presswerke und Lackieranlagen erforderlich. Außerhalb der Produktion investieren wir im Wesentlichen in die Bereiche Entwicklung, Qualitätssicherung, Vertrieb, Originalteileversorgung und Informationstechnologie.

Wir wollen die Investitionen im Automobilbereich aus eigener Kraft finanzieren und erwarten, dass sich der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft im Planungszeitraum 2015 bis 2019 auf 121,8 Mrd. € belaufen wird. Damit werden die erwirtschafteten Mittel den Investitionsbedarf des Konzernbereichs Automobile voraussichtlich um 36,2 Mrd. € übertreffen und unsere Liquiditätssituation weiter verbessern. Der Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile wird 2015 voraussichtlich moderat unter dem Vorjahresniveau liegen, aber dennoch deutlich zur finanziellen Stärkung des Konzerns beitragen.

Diese Planung beruht auf den derzeitigen Strukturen des Volkswagen Konzerns. Nicht berücksichtigt ist die mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der MAN SE einhergehende mögliche Abfindung anderer Aktionäre. Unsere Joint Ventures in China sind nicht im Konsolidierungskreis und damit auch nicht in den oben genannten Zahlen enthalten. Die Gemeinschaftsunternehmen werden von 2015 bis 2019 insgesamt 22,0 Mrd. € in neue Werke und Produkte investieren, wobei die Gesellschaften diese Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren werden.

Im Konzernbereich Finanzdienstleistungen planen wir von 2015 bis 2019 Investitionen von 2,8 Mrd. €. Im Working Capital gehen wir davon aus, dass der Anstieg des Vermietvermögens und der Forderungen aus Leasing-, Kunden- und Händlerfinanzierungen zu einer Mittelbindung von 94,9 Mrd. € führen wird. Den Kapitalbedarf von insgesamt 97,7 Mrd. € wollen wir zu etwa 42 % aus dem Brutto-Cash-flow finanzieren. Wie in der Branche üblich, soll der verbleibende Mittelbedarf vor allem durch Daueremissionsprogramme, die im Geld- und Kapitalmarkt etabliert sind, und durch Kundeneinlagen aus dem Direktbankgeschäft gedeckt werden.