Wasserwirtschaft

Wasser ist nicht nur ein Lebensmittel, sondern auch ein Produktionsmittel und ein Energielieferant. In der Automobilproduktion lässt es sich nicht vermeiden, Wasser zu nutzen, zum Beispiel bei Waschprozessen in der mechanischen Fertigung oder bei der Kühlung. Volkswagen ist sich seiner Verantwortung bewusst und geht sorgsam mit der wertvollen Ressource Wasser um. Das ist auch in den Umweltgrundsätzen des Konzerns festgeschrieben: Drei der 22 Umweltgrundsätze für die Produktion befassen sich direkt mit dem Thema Wasser.

Wasser war im Volkswagen Konzern Schwerpunktthema im Jahr 2014. Die Konzern-Umweltstrategie ist die Grundlage dafür, dass die Nutzung von Frischwasser über den gesamten Lebenszyklus eines Automobils betrachtet wird. In der Produktion beispielsweise haben wir zunächst die Standorte des Konzerns nach ihrer Relevanz für das Thema Wasser priorisiert. Dafür wurden sie daraufhin untersucht, ob sie in Wasserrisikogebieten liegen und wie sicher ihre Wasserversorgung ist. Ziel ist es, Maßnahmen zu definieren, mit denen wir die Versorgungssicherheit für ein Werk und seine Umgebung erhöhen können. Das schließt Maßnahmen innerhalb der Standorte, beispielsweise wassersparende Prozesse, ebenso ein wie Projekte außerhalb der Standorte, etwa Aufforstungen zur stärkeren Neubildung von Grundwasser oder Renaturierungen von Flussläufen. Den Erfolg dieser Aktivitäten zeigt die Reduktion des Wasserverbrauchs im Konzern je produziertes Fahrzeug um 6,9 % seit 2010. Auch im Rahmen von „Think Blue. Factory.“ stand das Thema Wasser 2014 im Mittelpunkt. Die Marke Volkswagen Pkw trug, neben weiteren Marken, maßgeblich zur Reduktion des Wasserverbrauchs bei, wie folgende Beispiele zeigen:

Im Werk Osnabrück verbessern wir die Umweltbilanz durch die Nutzung von Abwasser und sparen damit Frischwasser. Statt die Verdunstungsverluste der Farbnebelauswaschung wie bisher durch Frischwasser zu ersetzen, gleichen wir nun die Wasserverdunstung mit dem Abwasser aus der Vorbehandlungsanlage aus. Diese Maßnahme reduziert den Wasserverbrauch der Lackiererei um rund 160 l je produziertes Fahrzeug.

Bei MAN im Werk München wird eigengefördertes Brunnenwasser zur Kühlung von Produktionsanlagen und Gebäuden verwendet. Durch bedarfsgerechte Steuerung und Optimierung des Betriebs konnte die geförderte Kühlwassermenge 2014 um etwa 300.000 m3 reduziert werden. Daraus resultiert zusätzlich eine Einsparung von rund 9.000 kWh elektrischer Energie für den Betrieb der Kühlwasserpumpen.

Im brasilianischen Werk Curitiba sparen wir 18.000 m3 Wasser pro Jahr ein – mit einer technisch einfachen Lösung: Die Löschwassersysteme des Standorts müssen regelmäßig auf ihre Funktion hin überprüft werden. Das bisher verlorengegangene Wasser wird seit dem Berichtsjahr über Rohrleitungen und Speicher gesammelt und im Anschluss für Kühlprozesse genutzt.

Neben der Prozessoptimierung ist eine gute Vernetzung der Verantwortlichen eine wichtige Voraussetzung dafür, Verbesserungspotenziale und Einsparmöglichkeiten zu finden. Daher haben wir im Juli 2014 einen zweiwöchigen Workshop mit Vertretern von Shanghai-Volkswagen, der Volkswagen Group China und der Konzern-Umweltabteilung durchgeführt. Dabei wurden mehrere Standorte des Konzerns unter anderem im Hinblick auf die Wasserwirtschaft besichtigt.