Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit

Der Volkswagen Konzern hat sich einer transparenten und verantwortungsbewussten Unternehmensführung verpflichtet. Die größte Herausforderung dabei, diese auf allen Ebenen und allen Stufen der Wertschöpfungskette umzusetzen, ist unsere Komplexität: Mit zwölf Marken, über 100 Produktionsstandorten und mehr als 590.000 Beschäftigten sind wir eines der größten Unternehmen weltweit.

Die Strategie 2018 gibt den Takt vor: Bis zum Jahr 2018 soll der Volkswagen Konzern der erfolgreichste, faszinierendste und nachhaltigste Automobilhersteller der Welt sein. Nachhaltigkeit bedeutet, gleichrangig und gleichzeitig ökonomische, soziale und ökologische Ziele anzustreben. Für uns heißt das, dass wir dauerhafte Werte schaffen, gute Arbeit ermöglichen und sorgsam mit Umwelt und Ressourcen umgehen. Volkswagen ist aufgrund seiner Unternehmenskultur wie kaum ein anderes Unternehmen geeignet, das moderne Verständnis von Verantwortung und Nachhaltigkeit mit den traditionellen Werten unternehmerischen Handelns in einem integrierten Corporate Social Responsibility (CSR)-Ansatz zu verbinden. Unser CSR-Konzept sorgt dafür, dass wir auf jeder Stufe des Wertschöpfungsprozesses Risiken und Entwicklungschancen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance frühzeitig erkennen und steuern sowie unsere Reputation weiter erhöhen. So tragen unsere CSR-Aktivitäten dazu bei, den Wert des Unternehmens langfristig und nachhaltig zu steigern.

Management und Koordination

Zur Koordination von CSR und Nachhaltigkeit hat der Volkswagen Konzern eine klare Management-Struktur etabliert. Höchstes Nachhaltigkeitsgremium ist der Konzernvorstand (Nachhaltigkeitsboard). Er wird vom Konzern-Steuerkreis CSR & Nachhaltigkeit zu Themen der unternehmerischen Verantwortung und der Nachhaltigkeit regelmäßig informiert. Dem Konzern-Steuerkreis CSR & Nachhaltigkeit gehören Führungskräfte zentraler Vorstandsbereiche, Vertreter des Konzernbetriebsrats sowie der Marken und Regionen an. Im Gremium werden unter anderem Entscheidungen zu den strategischen Nachhaltigkeitszielen getroffen, deren Erreichung anhand von Steuerungsindikatoren überwacht sowie die wesentlichen Handlungsfelder abgeleitet und der Nachhaltigkeitsbericht verabschiedet.

Dem Konzern-Steuerkreis CSR & Nachhaltigkeit steht die Geschäftsstelle CSR & Nachhaltigkeit zur Seite. Zu ihren Aufgaben zählt neben der Koordination aller nachhaltigkeitsrelevanten Aktivitäten innerhalb des Konzerns und der Marken der auf Konzernebene geführte Stakeholder-Dialog, zum Beispiel mit nachhaltigkeitsorientierten Analysten und Investoren. CSR-Projektteams arbeiten an bereichsübergreifenden Themen, wie Berichterstattung, Stakeholder-Management oder Fragen zur Nachhaltigkeit in den Lieferantenbeziehungen. Diese Koordinations- und Arbeitsstruktur ist überwiegend auch bei den Marken etabliert und wird kontinuierlich ausgebaut. Seit 2009 treffen sich die Koordinatoren für CSR & Nachhaltigkeit aller Marken und Regionen einmal jährlich, um den konzernweiten Austausch zu fördern, einheitliche Strukturen zu etablieren und voneinander zu lernen. Dieses Group CSR Meeting hat sich als wichtiger Bestandteil der konzernweiten Koordinationsstruktur bewährt.

Mit Hilfe unseres IT-basierten Nachhaltigkeitsmanagementsystems haben wir auch im Jahr 2014 umfangreiche Daten und Informationen für die Konzern-Nachhaltigkeitsberichterstattung zeitnah erfasst. Wir haben das Nachhaltigkeitsmanagementsystem zugleich ausgebaut, um die Transparenz und die Datenqualität weiter zu steigern, CSR-Risiken leichter zu überwachen sowie CSR-Chancen besser ermitteln zu können.

Verhaltensgrundsätze und Leitlinien

Konzernweit gültige Verhaltensgrundsätze dienen unseren Mitarbeitern als Wegweiser, wenn sie bei der täglichen Arbeit vor rechtlichen und ethischen Herausforderungen stehen. Sie verkörpern die Konzernwerte Kundennähe, Höchstleistung, Werte schaffen, Erneuerungsfähigkeit, Respekt, Verantwortung und Nachhaltigkeit. Jeder Mitarbeiter ist im selben Maße dafür verantwortlich, diese Grundsätze einzuhalten.

Weitere wichtige Leitlinien für unser Handeln sind internationale Konventionen, Regulierungen sowie interne Regeln. Mit der „Erklärung zu den sozialen Rechten und den industriellen Beziehungen bei Volkswagen“ (Volkswagen Sozialcharta), der Charta der Arbeitsbeziehungen und der Charta der Zeitarbeit bekennen wir uns zu grundlegenden Menschenrechten, Arbeitsnormen und Prinzipien.

Strategisches Stakeholder-Management

Langfristig können wir nicht erfolgreich sein, ohne die Erwartungen unserer Stakeholder zu kennen sowie aktiv mit diesen zu kommunizieren. Mit zunehmender Komplexität des Volkswagen Konzerns steigen auch die Erwartungen und das Geflecht unserer Beziehungen mit den verschiedenen Interessengruppen. Der Austausch mit ihnen hat für uns viele Facetten: Er reicht vom Erwartungsmanagement über Innovationsimpulse bis hin zur Identifizierung von Chancen und Risiken. Wir sind offen für einen konstruktiven und gleichberechtigten Dialog, in dem wir voneinander lernen, in den wir aber auch unsere Interessen einbringen. Ziel ist eine Verständigung über eine gemeinsame Lösung, mindestens aber ein wechselseitiges Verständnis der Ausgangslagen und Positionen.

Vor allem unsere Marken führen umfassende Stakeholder-Dialoge, die wir auf Konzernebene bündeln, um konzernweite Themen übergreifend zu diskutieren. Dazu gehören unsere Mitgliedschaften in Organisationen, die einen intensiven Dialog zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung führen. Auf internationaler Ebene engagieren wir uns im World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) und beteiligen uns an CSR Europe, einem führenden europäischen Unternehmensnetzwerk für gesellschaftliche Verantwortung. Wir sind außerdem im Vorstand von econsense, dem Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V., aktiv. Die gewonnenen Erkenntnisse geben wir an die Marken und die Regionen weiter.

Seit 2002 engagieren wir uns darüber hinaus in der größten und wichtigsten CSR-Initiative der Welt, dem UN Global Compact. Über 12.000 Teilnehmer aus mehr als 145 Ländern arbeiten dort gemeinsam daran, die Weltwirtschaft nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Der Volkswagen Konzern und seine Marken leisten einen wesentlichen Beitrag zu diesem Vorhaben. Das Wertegerüst des Global Compact besteht aus zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Mit unserem Fortschrittsbericht zur Umsetzung der Prinzipien an unseren Standorten haben wir auch 2014 den „Global Compact Advanced Level“ erreicht. Außerdem unterstützen wir andere

Unternehmen im Global Compact mit unserem Know-how dabei, ihre weltweite Verantwortung wahrzunehmen, zum Beispiel indem wir als ständiges Mitglied im Beratergremium zur Nachhaltigkeit in der Zuliefererkette mitwirken.

Damit unsere Interaktion mit den Interessengruppen nachvollziehbar ist, publizieren wir die Stakeholder-Dialoge in unserem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht. Im Konzern-Steuerkreis CSR & Nachhaltigkeit, im CSR-Projektteam des Konzerns sowie den Projektteams der Marken und Regionen wird das Stakeholder-Management gesteuert und koordiniert. Indem wir für die Projektteams relevante Fachbereiche gezielt auswählen, können wir auch innerhalb kurzer Zeit den vielfältigen Anforderungen der jeweiligen Stakeholder begegnen.

Wir nutzen für unser Stakeholder-Management zahlreiche Instrumente: Dialoge, Workshops, Symposien, öffentliche Diskussionen, soziale Medien, Fragebögen, Evaluationen und Projekte. Um all diese Aktivitäten zu systematisieren, dokumentieren wir sie in einem IT-basierten Stakeholder-Managementsystem, das an die Anforderungen des Volkswagen Konzerns individuell angepasst wurde. Seit 2014 unterstützt es uns dabei, die relevanten Stakeholder mit den für das Unternehmen wesentlichen Themen zu verknüpfen.

Für die Identifikation der wesentlichen Themen haben wir im Jahr 2014 die Ergebnisse der umfassenden Stakeholder-Befragungen von Marken und Gesellschaften herangezogen. Um die identifizierten Themen systematisch zu priorisieren, bewerten wir sie anhand aktueller internationaler Nachhaltigkeitsstudien und gleichen sie mit den Richtlinien und Konventionen ab, denen sich Volkswagen verpflichtet fühlt. Interne Gremien, in denen auch alle Marken und Regionen mitwirken, diskutieren und gewichten die wesentlichen Themen. Wir ziehen dabei drei zentrale Kriterien heran:

  • die Erwartungen der Stakeholder,
  • die Bedeutung für das Unternehmen und
  • die Beeinflussbarkeit der Themen durch das Unternehmen.

Ergebnis sind die wesentlichen Handlungsfelder des Volkswagen Konzerns, mit denen wir unser Ziel erreichen wollen, das weltweit nachhaltigste Automobilunternehmen zu werden.

CSR-Projekte

Der Volkswagen Konzern initiiert und betreut weltweit vielfältige CSR-Projekte, die an folgenden wesentlichen Leitlinien ausgerichtet sind:

  • Sie stehen in Übereinstimmung mit den Konzerngrundsätzen und adressieren zugleich ein spezifisches lokales oder regionales Thema.
  • Sie sind Ausdruck der Vielfalt im Konzern wie in der gesellschaftlichen Umgebung, in der die Projekte durchgeführt werden.
  • Sie entstehen in einem engen Stakeholder-Dialog mit den örtlichen Akteuren, die in die Umsetzung eingebunden sind.
  • Das Projektmanagement erfolgt vor Ort in der Verantwortung der dort tätigen Einheiten.
WESENTLICHE HANDLUNGSFELDER DES VOLKSWAGEN KONZERNS

Der Volkswagen Konzern unterstützt eine Vielzahl von Projekten, die Kunst und Kultur, Erziehung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport fördern oder der Entwicklung regionaler Strukturen und dem Naturschutz dienen. Mit diesen Projekten wird CSR zu einer Lernplattform für alle Marken und in allen Regionen des Unternehmens. Beispiele dafür sind unsere langjährige Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und der Kontakt zur unmittelbaren Nachbarschaft an vielen Standorten des Konzerns sowie unsere Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK).

Seit vielen Jahren begleitet der NABU die Volkswagen AG – seit Ende 2012 auf der Grundlage eines neuen, erweiterten Kooperations- und Beratungsvertrags. Der NABU ist für Volkswagen ein strategischer Partner auf dem Weg des Konzerns zum ökologischsten Automobilhersteller weltweit.

Seit über 15 Jahren pflegt Volkswagen Nutzfahrzeuge am Standort Hannover einen intensiven Dialog mit seinen Nachbarn; das Werk grenzt dort nah an Wohngebiete. So war es möglich, ein Klima des gegenseitigen Verständnisses aufzubauen. Am polnischen Standort Poznan stehen neben dem Austausch mit den Nachbarn langfristige Initiativen im Fokus, die lokale gesellschaftliche Projekte unterstützen und fördern.

Mitmenschlichkeit, Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein – auf diesen Werten beruht die Arbeit des DRK; wir teilen diese Werte auch im Volkswagen Konzern. Wir setzen uns für eine gute, ausgewogene gesellschaftliche Entwicklung ein – in Deutschland genauso wie an unseren internationalen Standorten. Der Volkswagen Konzern hilft deshalb im Rahmen der strategischen Partnerschaft dem DRK dabei, noch mehr Menschen für ein ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Dieses Ziel steht neben der Stärkung des Rettungsdienstes im Zentrum der Partnerschaft.