Weltweite PKW-Nachfrage erreicht neuen Höchststand

Im Geschäftsjahr 2014 stiegen die weltweiten Pkw-Neuzulassungen um 4,5 % auf 73,4 Mio. Fahrzeuge und lagen damit noch über dem bisherigen Rekordwert aus dem Vorjahr. Zu diesem Wachstum trugen insbesondere die Regionen Asien-Pazifik und Nordamerika sowie Westeuropa und Zentraleuropa bei. Die Pkw-Gesamtmärkte in Osteuropa und Südamerika blieben dagegen deutlich unter den Vorjahreswerten.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die weltweiten Pkw-Märkte haben sich im Berichtsjahr sehr unterschiedlich entwickelt: Während sich die Nachfrage in wichtigen Industrieländern erholte und die Märkte der Region Asien-Pazifik weiter kräftig wuchsen, verzeichneten die Märkte in Osteuropa und Südamerika teilweise deutliche Rückgänge.

Von weiterhin großer Bedeutung für die Automobilbranche sind die fortschreitende Erschließung der großen Märkte China und Brasilien sowie der Ausbau der Aktivitäten in Russland, Indien und der ASEAN-Region.

In vielen Märkten Asiens wurden Handelsbeschränkungen gelockert. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass im Falle eines erneuten Einbruchs der Weltkonjunktur wieder protektionistische Maßnahmen ergriffen werden.

Europa/Übrige Märkte

Die in der zweiten Jahreshälfte 2013 begonnene Stabilisierung der Pkw-Märkte in Westeuropa setzte sich im Berichtsjahr fort. Nach vier rückläufigen Jahren nahm die Zahl der Neuzulassungen erstmals wieder zu. Mit 12,1 Mio. Fahrzeugen (+4,9 %) lag das Marktvolumen allerdings noch deutlich unter dem Niveau vor Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise (2007: 14,9 Mio. Fahrzeuge). Während der französische Markt nahezu stagnierte (+0,5 %), konnte in Italien (+4,9 %) im Vergleich zum niedrigen Vorjahresvolumen eine moderate Steigerung verzeichnet werden. In Spanien beschleunigte die Fortführung des staatlichen Kaufanreizprogramms den Erholungsprozess (+18,3 %). Die nach wie vor hohe Nachfrage der Privatkunden führte in Großbritannien zu einem Marktzuwachs von 9,3 %.

In Zentral- und Osteuropa ging die Nachfrage um 6,7 % auf 3,6 Mio. Fahrzeuge zurück. Das war vor allem auf den kräftigen Absatzrückgang im von der politischen Krisensituation belasteten russischen Markt zurückzuführen, auf den rund zwei Drittel der Gesamtverkäufe in der Region entfallen. Auch das am 1. September 2014 in Russland eingeführte staatliche Abwrackprogramm, das den Kauf von Neufahrzeugen aus lokaler Produktion fördern soll, konnte den Einbruch der Nachfrage um 10,0 % auf 2,3 Mio. Fahrzeuge nicht verhindern. Die zentraleuropäischen EU-Märkte verbuchten dagegen mit einem Anstieg um 14,8 % auf 0,9 Mio. Pkw ein deutliches Wachstum.

Auf dem südafrikanischen Markt gingen die Pkw-Verkäufe um 2,5 % auf 439 Tsd. Fahrzeuge zurück. Die wichtigsten Gründe für den Rückgang waren ein schwächeres Wirtschaftswachstum und steigende Mobilitätskosten.

Deutschland

Im Geschäftsjahr 2014 lag die Pkw-Nachfrage in Deutschland aufgrund des positiven gesamtwirtschaftlichen Umfelds mit 3,0 Mio. Einheiten um 2,9 % über dem schwachen Vorjahresniveau; erstmals seit 2011 wurde ein Wachstum verzeichnet. Dabei stiegen ausschließlich die Pkw-Neuzulassungen gewerblicher Kunden (+5,8 %); Privatkunden fragten 1,9 % weniger Fahrzeuge nach. Höhere Exporte, insbesondere in die EU-Länder und nach Ostasien, führten sowohl bei den Pkw-Ausfuhren (+2,5 % auf 4,3 Mio. Fahrzeuge) als auch bei der Pkw-Inlandsproduktion (+3,0 % auf 5,6 Mio. Fahrzeuge) zu einem stärkeren Wachstum als im Vorjahr.

Nordamerika

Auf dem nordamerikanischen Markt stiegen die Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (bis 6,35 t) im Berichtszeitraum weiter an. Mit einem Zuwachs um 6,0 % auf 19,5 Mio. Fahrzeuge erreichte die NAFTA-Region das höchste Gesamtmarktvolumen seit 2005. Neben den positiven makroökonomischen Rahmenbedingungen führten in den USA günstige Finanzierungsbedingungen, attraktive Absatzförderaktionen der Hersteller, Nachholeffekte und niedrige Benzinpreise dazu, dass das Marktvolumen um 5,9 % auf 16,5 Mio. Einheiten stieg. Gefragt waren vor allem Modelle aus dem SUV-Segment.

In Mexiko erhöhte sich die Dynamik im Jahresverlauf. Die Nachfrage wuchs um 6,8 % auf 1,1 Mio. Einheiten und erreichte damit den höchsten Stand der vergangenen acht Jahre.

Mit einem Absatzplus von 6,2 % auf 1,9 Mio. Fahrzeuge verzeichnete der kanadische Automobilmarkt im Geschäftsjahr 2014 einen neuen Verkaufsrekord.

Südamerika

In der Region Südamerika verfehlte die Pkw-Nachfrage im Berichtszeitraum den Vorjahreswert deutlich und verbuchte dabei den weltweit höchsten absoluten Marktrückgang. Hauptursache für die geringsten Pkw-Neuzulassungen in der Region seit 2009 war die schwache Automobilkonjunktur im Einzelmarkt Brasilien. Dort fiel die Zahl der Pkw-Neuzulassungen um 9,4 % auf 2,5 Mio. Einheiten. Infolge eines schwachen wirtschaftlichen Umfelds, hoher Zinsen und des gesunkenen Verbrauchervertrauens lag das Marktvolumen auch in Brasilien auf dem niedrigsten Stand der vergangenen fünf Jahre. Aufgrund des überdurchschnittlich hohen Rückgangs importierter Pkw, der auch aus der Abwertung des Reals resultierte, verringerte sich deren Anteil an den Neuzulassungen auf 15,3 (17,0) %. Die brasilianischen Fahrzeugexporte verzeichneten unter anderem wegen der Schwäche des argentinischen Marktes mit einem Minus von 40,9 % auf 335 Tsd. Einheiten einen drastischen Einbruch.

Der argentinische Pkw-Markt verbuchte 2014 im Vergleich zum Rekordwert des Vorjahres deutliche Einbußen von 28,8 % auf 461 Tsd. Einheiten. Neben den zu Jahresbeginn gestiegenen Steuersätzen beim Erwerb höherwertiger Pkw waren hierfür auch die Kaufzurückhaltung der Konsumenten aufgrund sinkender Realeinkommen und starker Zinserhöhungen sowie Importbeschränkungen für neue Fahrzeuge verantwortlich.

Asien-Pazifik

Die Region Asien-Pazifik war im Berichtszeitraum erneut Hauptwachstumsträger der weltweiten Pkw-Nachfrage. Vor allem der chinesische Pkw-Markt trug mit einer zweistelligen Zuwachsrate von 12,1 % auf 17,9 Mio. Einheiten zu dem neuen Höchststand bei. Trotz weiterer Zulassungsrestriktionen in einigen Metropolen und leicht nachlassendem Wirtschaftswachstum hielt die positive Dynamik auf dem größten Automobilmarkt der Welt im Geschäftsjahr 2014 an. Insbesondere die überdurchschnittlichen Verkaufssteigerungen von SUV-Modellen begünstigten diese Entwicklung.

In Japan lagen die Pkw-Neuzulassungen im Berichtszeitraum mit 4,7 Mio. Einheiten (+2,9 %) moderat über dem Vorjahreswert. Die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. April 2014 hatte im ersten Quartal zu Vorzieheffekten geführt und im weiteren Jahresverlauf die Nachfrage deutlich gebremst.

Auf dem indischen Markt verzeichneten die Pkw-Verkäufe im Berichtsjahr ein leichtes Plus von 2,2 % auf 2,4 Mio. Einheiten. Vor allem die bis zum Jahresende 2014 verlängerte Reduzierung der Verbrauchssteuersätze, die unter anderem für Kraftfahrzeuge galt, stützte die Erholung des Automobilmarktes.

Im ASEAN-Raum gingen die Pkw-Verkäufe aufgrund eines deutlichen Einbruchs der Nachfrage in Thailand insgesamt um 4,4 % auf 2,3 Mio. Einheiten zurück. Die übrigen Märkte im Raum ASEAN legten teilweise kräftig zu.

NACHFRAGE NACH NUTZFAHRZEUGEN ENTWICKELT SICH REGIONAL UNTERSCHIEDLICH

Die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen lag im Berichtsjahr leicht unter dem Vorjahresniveau: Weltweit wurden 10,7 Mio. Fahrzeuge abgesetzt; das entspricht einem Rückgang um 1,3 %.

In Westeuropa entwickelte sich die Nachfrage aufgrund des verbesserten ökonomischen Umfelds positiv. Mit insgesamt 1,5 Mio. Fahrzeugen lagen die Verkäufe um 8,5 % über dem Vorjahreswert. Die größten Zuwachsraten wiesen die Märkte in Großbritannien, Spanien und Italien auf. Deutschland übertraf den Wert des Vorjahres um 4,6 %.

Auf den Märkten in Zentral- und Osteuropa lag das Verkaufsvolumen unter dem Vergleichswert des Vorjahres: Im Berichtsjahr wurden 296 (323) Tsd. Fahrzeuge abgesetzt. Aufgrund der politischen Spannungen und ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft ging die Nachfrage in Russland und der Ukraine zurück. Viele kleinere Märkte in Zentraleuropa konnten hingegen Zuwächse verzeichnen.

Für Nordamerika berichten wir den „light vehicle market“ im Bereich der Pkw-Märkte. Darin sind sowohl Pkw als auch leichte Nutzfahrzeuge bis 6,35 t enthalten.

In Südamerika ging die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen im Berichtsjahr auf 1,2 Mio. Einheiten zurück und lag damit um 7,8 % unter dem Vorjahreswert. Zum Nachfragerückgang trugen unter anderem die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen der Region bei. In Brasilien wurde infolge einer höheren Nachfrage nach neuen SUV, die in dieser Region als leichte Nutzfahrzeuge gezählt werden, der Vergleichswert von 2013 übertroffen. Trotz gestiegener Zulassungen von SUV-Modellen kam es in Argentinien zu einem erheblichen Nachfragerückgang bei leichten Nutzfahrzeugen, der bedingt war durch die zu Beginn des Jahres angehobene Steuer auf höherwertige Fahrzeuge.

In der Region Asien-Pazifik lag das Verkaufsvolumen im Geschäftsjahr 2014 mit 6,8 Mio. Fahrzeugen leicht unter dem Niveau des Vorjahres (−1,6 %). Der die Region dominierende chinesische Markt verzeichnete deutlich mehr Zulassungen als im Vorjahr. Insgesamt wurden dort 4,3 (4,1) Mio. Einheiten abgesetzt. In Indien lagen die Verkäufe aufgrund hoher Zinsen, die die Wirtschaft belasteten, unter dem Niveau des Vorjahres. In Japan führten Vorzieheffekte im Zuge der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. April 2014 zu einem vorübergehenden Anstieg der Nachfrage; im weiteren Verlauf des Jahres fiel der Absatz schwächer aus als erwartet. Insgesamt lag der japanische Markt leicht unter dem Vorjahresniveau.

Im ASEAN-Raum wurden leichte Nutzfahrzeuge unterschiedlich stark nachgefragt: Das Auslaufen staatlicher Kaufanreize führte in Thailand zu einem starken Nachfragerückgang, dagegen konnten einige kleine Märkte deutlich zulegen.

Die Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 6 t erreichte im Geschäftsjahr 2014 nicht das Niveau des Vorjahres. Mit 2,4 Mio. Neuzulassungen wurden weltweit 6,7 % weniger Fahrzeuge abgesetzt als 2013; auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten für Lkw ging die Nachfrage um 13,0 % zurück.

Auf dem westeuropäischen Markt lag die Nachfrage im Berichtsjahr mit insgesamt 225 Tsd. Fahrzeugen um 9,1 % unter dem Wert des Vorjahres; 2013 hatten vorgezogene Käufe aufgrund der Einführung der Emissionsnorm Euro-6 den Absatz positiv beeinflusst. In Deutschland lag das Volumen der Neuzulassungen leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

In Zentral- und Osteuropa nahm die Zahl der Fahrzeugzulassungen um 15,1 % auf 142 Tsd. Einheiten ab. In Russland, dem größten Markt der Region, erreichten die Verkäufe nicht den Wert des Vorjahres; sie sanken um 21,3 % auf 81 Tsd. Einheiten. Gründe dafür waren im Wesentlichen ein schwacher Ölpreis, die anhaltende Währungsschwäche sowie die erschwerten Finanzierungsbedingungen aufgrund der angespannten politischen Lage.

Auf den Märkten Nordamerikas wurden 470 (438) Tsd. mittelschwere und schwere Lkw (ab 6,35 t) nachgefragt. Positive Impulse aus dem Arbeitsmarkt und dem Bau- und Energiesektor sowie ein anhaltend hoher Ersatzbeschaffungsbedarf im schweren Segment führten insbesondere auf dem US-amerikanischen Markt zu einer höheren Nachfrage. Die Neuzulassungen stiegen in den USA um 10,2 % auf 398 Tsd. Einheiten.

In Südamerika war die Nachfrage schwächer als im Vorjahr; sie sank auf 198 (235) Tsd. Einheiten. Das verschlechterte makroökonomische Umfeld in Brasilien sowie die hohe Inflation und die rezessiven Tendenzen in Argentinien waren die Hauptursachen für diesen Rückgang. Auf dem brasilianischen Markt lagen die Verkäufe mit 134 Tsd. Fahrzeugen um 10,5 % unter dem Vorjahresniveau.

Das Volumen der zugelassenen Fahrzeuge in der Region Asien-Pazifik – ohne Berücksichtigung des chinesischen Marktes – lag mit 469 Tsd. Fahrzeugen auf dem Vorjahresniveau. In China, dem weltgrößten Lkw-Markt, war die Nachfrage im Berichtsjahr mit insgesamt 783 Tsd. Einheiten um 14,5 % geringer als im Vorjahr. Neben einer leicht rückläufigen Dynamik des Wirtschaftswachstums waren unter anderem auch die auslaufenden Vorzieheffekte durch Einführung der jüngsten Abgasnorm für diesen Rückgang verantwortlich. Die Nachfrage in Indien entwickelte sich 2014 insgesamt positiv: Dort wurden mit 195 Tsd. Einheiten 5,5 % Fahrzeuge mehr zugelassen als im Vorjahr. Ein verbessertes Investitionsklima nach dem Regierungswechsel im Mai 2014, anlaufende Infrastrukturprojekte sowie der Ersatzbeschaffungsbedarf im schweren Segment waren Gründe für diese Entwicklung.

Weltweit und auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten war die Nachfrage nach Bussen geringer als im Vorjahr. Auch in Westeuropa wurden insgesamt weniger Busse nachgefragt als 2013. Ein Grund dafür war die Einführung der Emissionsnorm Euro-6; dadurch war ein Teil der Nachfrage von 2014 ins Jahr 2013 vorgezogen worden.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR POWER ENGINEERING

Die Märkte für Power Engineering unterliegen unterschiedlichen regionalen und konjunkturellen Einflüssen, weshalb die jeweiligen Geschäftsverläufe meist unabhängig voneinander sind.

Hohe Überkapazitäten in der Handelsflotte prägten im Berichtsjahr erneut den Markt im Handelsschiffbau, zum Beispiel für Container- und Frachtschiffe. Eine anhaltend hohe Zahl von Auslieferungen, die zusätzlich in den Markt drängten, verschärfte diese Situation. Volatile, aber rückläufige Preise für Kraftstoff sowie leicht steigende Frachtraten wirkten dieser Entwicklung in der Handelsschifffahrt entgegen. Positiv zu bewerten ist ebenfalls, dass sich die Finanzlage etablierter Reedereien nochmals verbesserte.

Insgesamt wurde auf dem Markt für Handelsschiffbau das Niveau des Vorjahres leicht übertroffen. Die Nachfrage nach Spezialschiffen blieb im Geschäftsjahr 2014 auf hohem Niveau. Die Märkte für Behördenschiffe, Kreuzfahrtschiffe und Transportschiffe für verflüssigtes Erdgas blieben auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Aufgrund des Ölpreisrückgangs sowie höherer Kosten bei den internationalen Ölfirmen blieben die Auftragseingänge für Bohrschiffe zur Erschließung neuer Vorkommen hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt waren China, Korea und Japan weiterhin die dominierenden Schiffbauländer. Der Marinemarkt zeigte in Summe gegenüber dem Vorjahr leicht positive Tendenzen.

Das Wirtschaftswachstum in den für die Kraftwerkslösungen von MAN wichtigen Entwicklungs- und Schwellenländern hat sich im Jahr 2014 verlangsamt, auch wenn der Bedarf an Lösungen für die Energieversorgung in diesen Märkten weiterhin hoch ist. Zu den relevanten Regionen gehörten nach wie vor der Nahe Osten, Afrika und Südostasien. In Nordamerika hat sich das Projektvolumen aufgrund der Verfügbarkeit von Schiefergas erhöht. Die Nachfrage nach dezentralen Diesel- und Gasmotorenkraftwerken war im Vergleich zum Vorjahr insgesamt deutlich rückläufig mit einem anhaltenden Trend weg von schwerölbetriebenen hin zu Dual-Fuel- und gasbetriebenen Kraftwerken. Insbesondere die erschwerten Finanzierungsbedingungen sowie Krisen mit weltweiten Auswirkungen führten jedoch zu längeren Projektvorlaufzeiten.

Der Markt für den Neubau von Turbomaschinen wie Turbinen und Kompressoren war wesentlich geprägt von Aufträgen, die im Zusammenhang mit weltweiten Investitionsprojekten in Öl- oder Chemieanlagen vergeben wurden. In der Öl- und Gasindustrie lagen die Projektvolumina nach wie vor auf hohem Niveau. Der Wettbewerbsdruck verstärkte sich jedoch durch den in der ersten Jahreshälfte schwachen US-Dollar und die Abwertung des Yen. Die Nachfrage nach Turbomaschinen in der Prozessindustrie lag im Jahr 2014 aufgrund einer Abschwächung der relevanten Märkte in Ländern wie China, Indien und Brasilien sowie einer Verunsicherung der Investoren infolge politischer Krisen auf insgesamt niedrigem Niveau. Das verschärfte den Wettbewerbsdruck weiter. Insgesamt war der Markt für Turbomaschinen gegenüber dem Vorjahr moderat rückläufig.

Der After Sales-Markt hat sich im Berichtsjahr insgesamt leicht positiv entwickelt, wenngleich die sehr hohen Wachstumsraten der Jahre 2010 bis 2012 nicht mehr erreicht wurden.

Der Ausbau der Offshore-Windenergie blieb auch 2014 deutlich hinter den Erwartungen zurück. Maßgebliche Gründe hierfür waren anhaltende technische Probleme, insbesondere bei der Infrastruktur, sowie eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten.

NACHFRAGE NACH FINANZDIENSTLEISTUNGEN

Im Geschäftsjahr 2014 hielt die starke Nachfrage nach automobilbezogenen Finanzdienstleistungen auf den weltweiten Märkten an. Immer mehr Kunden optimieren zunehmend die Gesamtbetriebskosten ihrer individuellen Mobilität. Der Trend hin zur zeitweiligen Nutzung eines Fahrzeugs anstelle eines Kaufs hielt an: Die Nachfrage nach Angeboten neuer Mobilitätsdienstleistungen, etwa Carsharing, stieg weiter.

In Europa wurden Finanzdienstleistungen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit gestiegenen regulatorischen Anforderungen zunehmend nachgefragt. Erfreulich entwickelte sich die Nachfrage nach After-Sales-Produkten wie Wartungsverträgen, Verschleißteilen und Versicherungen. Impulse bekam der Finanzdienstleistungsabsatz durch gestiegene Fahrzeugverkäufe, die sich insbesondere aus einer Belebung des Marktes in Spanien und einem anhaltenden Marktwachstum in Großbritannien ergaben. Die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen konnte von weiterhin hohen Penetrationsraten maßgeblich profitieren.

Deutschland verzeichnete im Berichtsjahr erneut ein Wachstum im Finanzierungs- und Leasinggeschäft. Neben den klassischen Finanzierungsprodukten lag ein besonderer Fokus auf dem Ausbau des Dienstleistungs- und Versicherungsgeschäfts.

Auch in Nordamerika stieg 2014 die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen gegenüber dem Vorjahr weiter an. In den USA verlangsamte sich das Wachstum im Markt für Neuwagenfinanzierungen, während der Leasingmarkt durch herstellergebundene Finanzdienstleister deutlich wuchs. In Mexiko waren die Konsumenten zunehmend bereit, Finanzprodukte in Anspruch zu nehmen, so dass der Absatz von Finanzdienstleistungen hier ein neues Allzeithoch erreichte.

Im Jahr 2014 setzte sich der negative makroökonomische Trend in Brasilien fort. Diese Entwicklung machte sich auch zunehmend bei der Kreditvergabe für Neuwagen bemerkbar. Das Produkt Consorcio – eine Kombination aus Sparplan und Lotterie – erfreute sich großer Beliebtheit im Markt, war jedoch ebenfalls vom rückläufigen Pkw-Marktvolumen betroffen. In Argentinien beeinträchtigten die unsichere Wirtschaftslage und neue regulatorische Rahmenbedingungen den Absatz automobilbezogener Finanzdienstleistungen.

Die Region Asien-Pazifik war auch 2014 von Wachstum geprägt. Um sich den Wunsch nach einem Auto zu erfüllen, haben viele Käufer Finanzdienstleistungen in Anspruch genommen. In China hat sich der Anteil kreditfinanzierter Fahrzeugkäufe im vergangenen Jahr auf über 25 % erhöht. Trotz zunehmender Zulassungsbeschränkungen in Ballungsgebieten besteht insbesondere im Binnenland ein beträchtliches Potenzial, um zusätzliche Neukunden für automobilbezogene Finanzdienstleistungen zu gewinnen. Ein deutliches Wachstum bei den nachgefragten Finanzdienstleistungen wiesen auch Korea und Indien auf, während die Nachfrage auf dem australischen und dem japanischen Markt stabil auf hohem Niveau lag.

Südafrika verzeichnete eine ähnlich positive Entwicklung.

Der Markt für Finanzdienstleistungen im Nutzfahrzeugbereich wies 2014 im Bereich der mittleren und schweren Nutzfahrzeuge unverändert eine Tendenz zur Optimierung der Gesamtbetriebskosten auf; innovative Transportlösungen werden für die Kunden als Merkmal für die Differenzierung der Anbieter immer bedeutsamer.